
Interview
Wir haben den Geschäftsführer Klaus Cronau gefragt, wie sich das Unternehmen FingerHaus für Klimaneutralität einsetzt.
Textbearbeitung Lea Scherer
Fotos Aaron Schmidtmann, Ute Dersch
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Warum setzt sich FingerHaus für Klimaneutralität ein?
Klaus Cronau: Das Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zum Wohle von Klima und Umwelt ist die wichtigste Herausforderung unserer Zeit. Bereits seit 1948 leistet FingerHaus als Hersteller von Häusern in Holzfertigbauweise einen Beitrag zum nachhaltigen Hausbau und zum Klimaschutz. Denn Holz ist ein wertvoller CO2-Speicher, ein nachwachsender Rohstoff und der wichtigste Baustoff unserer hocheffizient gedämmten THERMO+-Gebäudehülle. Zudem setzt FingerHaus bereits seit 2005 in Sachen Heiztechnik auf erneuerbare Energien und ist Vorreiter beim Einsatz von modernster Wärmepumpentechnik.
FingerHaus möchte sowohl in der Region als auch in der Branche eine Vorbildfunktion einnehmen und setzt seit Anfang der Jahrtausendwende kontinuierlich Maßnahmen um, die den Energiebedarf zur Produktion unserer Finger-Häuser und somit auch den CO2-Fußabdruck des Unternehmens senken. Durch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist FingerHaus nun in der Lage, die verbliebenen CO2-Emissionen zu kompensieren.
Wir sind stolz, das lang verfolgte Ziel der Klimaneutralität am Unternehmenssitz pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum erreicht zu haben.
Welche Energiesparmaßnahmen hat FingerHaus umgesetzt?
Klaus Cronau: FingerHaus hat die gesamte Fertighaus-Herstellung neu durchdacht und hinsichtlich der Frage beleuchtet, wie sich durch effizientere und aufeinander abgestimmte Abläufe in allen Bereichen Energie einsparen lässt. Das Resultat ist eine der modernsten Produktionen, in der mit effizientesten Technologien Fertighäuser hergestellt werden. Möglich wurde das durch die Kombination vieler innovativer Techniken. Beispielsweise ermöglichen Roboter eine rohstoffsparende Verarbeitung, eine intelligente Lichtsteuerung sorgt für eine bedarfsgerechte Beleuchtung und die Abwärme von Kompressoren wird für die Beheizung der Produktionshallen zurückgewonnen. Zusätzlich werden Schnelllauftore eingesetzt, um die Wärme zu halten.
Die Photovoltaikanlagen decken mehr als 17 % des eigenen Strombedarfs ab und darüber hinaus benötigter Strom wird als Ökostrom bezogen. Alle Leuchtmittel wurden auf verbrauchsarme LED-Systeme (Bild 1) umgestellt, wodurch wir jährlich 80.000 kWh Strom einsparen. Ein zunehmender Anteil der Flottenfahrzeuge und 75 % der Staplerfahrzeuge wurden elektrifiziert (Bild 2). Am Unternehmensstandort gibt es mittlerweile 17 Ladesäulen mit insgesamt 34 Stromzapfstellen für Flottenfahrzeuge sowie für die Fahrzeuge von Besuchern und Mitarbeitenden.
Bild 2
FingerHaus wurde als klimaneutral zertifiziert. Wie hat das Unternehmen das erreicht?
Klaus Cronau: Der TÜV Rheinland hat eine CO2-Bilanz erstellt und ermittelt, wie hoch der Energieverbrauch abzüglich der Energieeinsparungen am Unternehmensstandort ist. Der Fußabdruck von FingerHaus wurde mit 1.576 Tonnen CO2 beziffert. Zum Vergleich: Das entspricht dem jährlichen CO2-Fußabdruck von etwa 140 Personen in Deutschland.
Um den unvermeidbaren CO2-Fußabdruck auszugleichen, unterstützen wir zwei Kompensationsprojekte, die wir aufgrund der besonderen Bedeutung von Holz für FingerHaus ausgewählt haben. In Indonesien setzen wir uns für die Vermeidung von Abholzung ein zum Regenwald- und Artenschutz und in Peru unterstützen wir den nachhaltigen Paranuss-Anbau für den Waldschutz.
Zusätzlich unterstützen wir ein freiwilliges Wiederaufforstungsprojekt im benachbarten Sauerland, um auch in der Region unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dort wurden bereits mehr als 20.000 heimische Laubbäume gepflanzt, um den massiven Waldschäden entgegenzuwirken, die unter anderem durch den Sturm Kyrill sowie durch Trockenheit und Borkenkäfer verursacht wurden.


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